Ciao Text Expander! Ich bin zu Typinator gewechselt…

Und das war auch langsam mal überfällig. Text Expander hat immerhin schon im April 2016 sein Abo-Modell eingeführt. Genau seit diesem Zeitpunkt hatte ich mit der Software innerlich gebrochen.

09.12.2018

Mit Typinator hat sich nun aber eine echte Alternative bei mir etabliert, die Text Expander nicht nur auf Augenhöhe begegnet sondern, den „Goldesel von Smile-Software“ teilw. sogar noch überbietet.

Ich gehöre definitiv zu den Leuten die extrem genervt sind vom Trend Software nur noch zu mieten und nicht mehr zu Kaufen. Das Problem dabei ist nicht das Software Geld kostet, denn das muss sie damit man Kunde bleibt und nicht zur Ware für Werbetreibende oder gar Opfer von Datenmissbrauch wird.

Und auch wenn es manche Leute bis heute nicht verstehen können: Software-Entwicklung kostet Geld und ernährt Menschen die Software entwicklen. Abo Modelle sind (in den meisten Fällen) meiner Meinung nach dennoch eine Unart, da man als Kunde in den wenigsten Fällen einen entsprechenden Gegenwert für seine Abo Gebühren bekommt. Diese Art der Kundenbindung richtet sich vermeintlich hauptsächlich an sog. Pro-User, welche dem Takt der Weiterentwicklung eine Software mutmaßlich hinterher lechzen und die jeden Cent den sie in ein Abo stecken als gut investiert zu glauben wissen.

Ja diese User mag es geben. Ich glaube aber auch, dass es viele gibt die einfach nur zu faul sind nach alternativen zu suchen und deshalb Leiber schnell ein Abo klicken um wieder Ruhe zu haben. Natürlich soll das jedem vergönnt bleiben und wer wäre ich, das überzeugten Convenience-User auszureden. Wenn man bedenkt für was für wesentlich überflüssigere Dingen jeder von uns individuell Geld ausgibt, sollte man die Entscheidung für eine Abo-Software im Vergleich dazu also eher nicht so hoch aufhängen.

Verkauf von Mehrwert oder Geld-Melkmaschine?

Dennoch kann ich und können viele andere dieses Thema nicht einfach ad Acta legen. Für mich bleibt beim Abschließen eins Software Abos jedoch auch immer das Gefühl ein wenig an die „Geld-Melkmaschine“ angeschlossen worden zu sein. Es fühlt sich einfach nicht richtig an monatlich Euros für Software abdrücken, die für einen selbst vielleicht schon längst fertig programmiert ist und von der man sich vielleicht gar keine Innovation mehr wünscht. Oder eben für Software, die die man zwar häufig benutzt, bei der man sich aber dann doch nicht zu den oben genannten „Pro-Usern“ zählt, weil man merkt, dass man vieles von dem was an neuen Funktionen kommt vielleicht gar nicht nutzt.

Ein Abo Modell kann eine Lösung sein, wenn die Kosten im Verhältnis zum Nutzen stimmten. Beispielsweise habe ich ein Castro Abo auf iOS für meine Podcasts. Die haben aber anscheinend so viele User, dass sie das Abo für gerade mal neun Euro pro Jahr anbieten können. Ein Betrag den ich gerne Zahle um die in meinen Augen bisher tadellose Weiterentwicklung zu finanzieren. Hier stimmt einfach das Verhältnis und deswegen funktioniert das Abo für mich auch. So ein positives Beispiel reicht aber noch lange nicht aus um Software-Abos Allgemein zu akzeptieren.

Bei Text Expander sehe ich mich persönlich als eine Art Mischform „nicht pro genug“ und „persönlicher Anspruch längst erfüllt“. Die Software war so wie sie ist für mich nahezu perfekt und ich habe über Jahre sehr gerne, die neuen Versionen nachgekauft. Und das nicht, weil ich jedes neue Feature gleich dringend gebraucht hätte, sondern weil ich einfach immer wieder gerne meinen Dank an die Entwickler zurückgeben wollte für die Pflege und für’s Weiterdenken, so wie bei jeder Software die ich nutze.

Text Expander ist ein gutes Beispiel für die oben erwähnte „Kundenmelkmaschine“. Ich bin einfach nicht bereit Innovationen zu bezahlen die ich nicht brauche, und die vielleicht auch nur deswegen als Innovation gelobt werden, damit die Abonnenten nichts zu meckern haben. Wenn man es etwas scharfzüngig ausdrückt, könnte man sagen, dass Smile Software seine treuen Nutzer ein wenig für dumm verkaufen wollte. Deshalb sind viele Gegangen und gehen weiter, bzw. kommen erst gar nicht.

Wie konnte ich also so lange brauchen Text Expander endlich den Rücken zu kehren? Nun die Antwort ist leicht: Meine Snippets waren mir einfach zu lieb, als das ich auf sie verzichten wollte und gleichzeitig war ich so „gelähmt“, dass ich mich nicht ernsthaft mit den Alternativen auseinandergesetzt habe. Und so blieb ich einfach in meiner platonischen Software-Höhle auch gennant „Text Expander Legacy Version“ Eines steht fest: Ich hätte mich viel früher mit Typinator auseinander setzen sollen. Aber vielleicht hilft mein kleiner Umzugsreport ja dem einem oder anderen etwas schneller als mir das offensichtliche zu sehen.

Der Wechsel:

Die brennendste Frage kann ich gleich jetzt mit „Ja“ beantworten: Ja, es ist möglich alle Text Expander Snippets in Typinator zu importieren und zumindest bei mir funktionieren alle einwandfrei und ganz genauso wie vorher. Der Umzug ist sehr einfach, denn man muss eigentlich nichts weiter tun als die „Text Expander Settings Datei“ über die Importfunktion von Typinator ansteuern. Mit einem Klick ist dann alles da und fertig!

Typinator legt natürlich eine eigene „Library“ für Eure dort Kürzel an und da es keine iOS Version der Software gibt, stellte sich mir die Frage wie ich das denn von nun an mit dem Sync machen soll. Wenn man es genau nimmt, dann gibt es diesen jetzt schlicht nicht mehr. Ein Problem ist das jedoch für mich nicht, denn ich füge nur sehr seltnen neue Kürzel hinzu. Die die ich nutze sind mir enorm lieb doch es sind in der Regel die Gleichen, immer und immer wieder.

Wenn doch mal was neues dazukommt, dann aktualisiere ich den Pfad zu den Text Expander Snippets eben einmalig und manuell in Typinator und bin wieder überall auf dem neuesten Stand. Warum also jedem Monat Abo Gebühren zahlen für den Smile Sync? Momentan ist im Bereich Sync für mich also alles in Ordnung. Sollte Text Expander die Legacy Version irgendwann einstellen, hätte ich natürlich ein Problem. Aber darum kümmere ich mich wenn es soweit sein sollte.

Die Macher verfolgen übrigens eine klare Ideologie damit, dass sie keine iOS Version vom Typinator anbieten. So erzählte mir Entwickler Christoph Reichenberger:

iOSwird schon von Apple mit einer verbesserten „QuickType“-Tastatur ausgeliefert, in der je nach aktuellem Kontext passende Vorschläge gemacht werden. Es gibt nun auch alternative Tastaturen (z.B. Fleksy, Swype und SwiftKey), die schon ohne Abkürzungen die Tippgeschwindigkeit erhöhen, indem sie häufig getippte Muster lernen. Unserer Meinung nach sind diese Ansätze für kleine Touch-Geräte besser geeignet als Techniken auf Typinator-Basis. Typinator (und andere ähnliche Programme) sind ideal für den Mac; sie nutzen die Möglichkeiten eines Desktop-Computers und bieten auf diese Weise leistungsfähige Funktionen, die auf Klein-Geräten nicht möglich wären. Es ist daher unserer Einschätzung nach nicht sinnvoll, die vom Mac gewohnte Typinator-Funktionalität unter iOS nachzubauen.

Für meinen ganz persönlichen Anwendungsfall habe ich mit eigentlich immer gefreut dass, ich keine zwei Systeme pflegen muss. Ich muss allerdings auch sagen, dass ich auch nicht zu denjenigen gehöre die mit den mächtigen „Java script-like“ Funktionen der Tools arbeite und nur sehr wenig Makro’s benutze. Ich finde Christoph’s Argumentation von daher schlüssig, bleibe aber lieber zunächst bei meinem oben beschriebenen Workaround (und somit auch der Text Expander Legacy Version auf iOS), bevor ich mich mit anderen Apps herumschlage.

Zumindest für mich gab es auch noch nie Probleme zwischen Snippets und Apples Autokorrektur, von denen wohl immer wieder Leute betroffen sind. Aber auch das ist ja individuell und hängt and er Logik und den Aufbau der eignen Kürzel.

Ist Typinator die bessere Wahl?

Ihr fragt euch vermutlich jetzt: Warum der Aufwand, wenn ich letzten Endes dann doch nicht ganz weg gekommen bin von Text Expander? Nun in erster Linie fühle ich mich jetzt weniger abhängig. Es gibt aber natürlich noch andere ganz klare Pluspunkte, die nicht unerwähnt bleiben sollten.

Typinator hat bereits fertige Kürzel-Sammlungen, die ihr einfach nur anschalten müsst um einfach viel besser zu tippen. Ich wundere mich selbst wie häufig ich während des Schreibens den Typinator Sound höre, weil wieder etwas korrigiert wurde, tolle Sache. Besonders cool finde ich z.B. auch die Korrektur Sammlung für Markennamen.

Typinator ist zudem wirklich schneller als Text Expander. Es sind die kleinen Sekundenbruchteile, die gefühlt echt einen Unterschied machen. Ausserdem lässt sich konfigurieren, dass Typinator sich in unterschiedlichen Apps unterschiedlich verhält. Mit diesem Feature muss ich mich noch ausgehender beschäftigen, doch diese Möglichkeit hat etwas. Insgesamt fühlt es sich einfach besser an wieder eine vollständige Software zu nutzen und das ohne Abo. Wer noch mal alle Features von Typinator und Text Expander nebeneinander stellen möchte, der kann sich hier einen guten Überblick verschaffen.

Typinator ist definitiv die bessere Wahl für alle die Text Expander aus den selben Gründen wie ich bereits innerlich den Rücken gekehrt haben. Es gibt keinen Grund dazu sich auf dem Mac weiter an Text Expander zu binden. Unter iOS werde ich nochmal schauen ob ich da auf Dauer nicht auch noch einen andere Lösung finde.

Typinator kostet 24,99€ und es gibt eine kostenlose Testversion auf der Ergonis Website.

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