Indy Jones ein erfolgreiches Konzept

Schon seit Anfang März diesen Jahres wurde offiziell bekannt gegeben, dass Harrison Ford es tatsächlich nochmal wissen will und in einem fünften ‚Indiana Jones‘ Film wieder in seine Paraderolle springen wird. Die Rede ist natürlich die von Dr. Henry Jones, dem eindeutigen und unumstrittenen größten Abenteuer der Filmgeschichte. Doch nicht nur das: Neben Harrison Fort als Hauptdarsteller wird Steven Spielberg zudem wieder auf dem Regiestuhl sitzen. Inzwischen ist es über zehn Jahre her, dass die beiden Indy und ‚Das Königreich des Kristallschädels‚ gedreht haben und somit sollten die vielen schlechten Kritiken sowie die Stimmen der fast gänzlich unzufriedenen Fans so langsam versiegt sein.

Doch eines steht fest: Egal wie gut oder wie schlecht der Film am Ende werden wird, wenn er 2019 in die Kinos kommt, ein Medienspektakel ist garantiert. Indiana Jones hat einfach einen festen Platz in der Kinogeschichte und prägt seit 1981 dem Jahr als mit ‚Raiders of the Lost Ark‘ der erste Teil der Serie in die Kinos kam die Popkultur. Indiana Jones ist eine Marke und natürlich liessen sich hier unzählige lizensierte Produkte des Indy Kosmos aufzählen.

Es gibt zwar gewiss nicht ganz so viel Merchandise zu Indiana Jones, wie es sich aus dem Medien-Imperium um George Lucas „Star Wars“ herausgebildet hat, aber die mittlerweile fünfunddreißig jährige Geschichte von Indy Jones sollte doch ebenfalls so einiges an Merch zu Tage gefördert haben. Da Harrison Ford in beiden Serien eine Hauptrolle spielt, ist er vielleicht der Schauspieler, der offiziell auf den meisten Kaffeetassen oder Bettwäsche-Kombinationen, in den meisten Computerspielen oder Müsli-Packungen überhaupt aufgetaucht ist.

Es würde sicher ziemlich viel Spaß machen, sich jetzt einfach mal ein bisschen durch alte Merchandise Produkte zu graben und zu schauen was man dabei für Absurditäten zu Tage fördert. An dieser Stelle möchte ich aber lieber mal einen Blick auf Medienprodukte werfen, die sagen wir mal von Indiana Jones inspiriert wurden und zwar auch, wenn ihre Macher das vielleicht nicht unbedingt zugeben würden, wenn man sie heute fragen würde.

Games

„Indy“ ist heute fast überall man muss nur ein bisschen hinschauen. Book of Ra zum Beispiel, ist ein ganz klassischen „Indy Jones-Klon“ bei dem jeder der das Spiel startet, sofort weiss welches große Franchise hier das Vorbild war. Und es ist ganz egal wie sehr man auf der anderen Seite bemerkt, dass es sich hier eben nicht um das Original handelt: der „Indy-Funke“ springt sofort über.

Doch Computerspiele mit Abenteurern, die sich durch den Dschungel kämpfen müssen gab es schon weit vor der Erfindung des Internets. Ein Beispiel wäre das 1991 in Europa erschienen NES Spiel „The Adventures of Bayou Billie“, ein 8-Bit sidescroll Beat’em Up bei dem man sich mit einem Haufen Schergen prügeln muss, deren Boss Billies Freundin gekidnappt hat. Ein Spiel das auf gewisse Weise voll auf der Indiana Jones Welle geritten ist und ganz sicher nicht so ein Erfolg gewesen wäre, wenn es den ersten Film noch nicht gegeben hätte.

Ein weiteres Beispiel auf der Welt der Computerspiele ist natürlich ‚Tomb Raider‘. Im Jahr 1996 erschien das erste Abenteuer einer der bis heute charismatischen Videospiel-Heldinnen Lara Croft für den PC, das SEGA Saturn sowie für Sony’s Playstation. Das Spiel rückte damals zum ersten mal eine weibliche Hauptrolle in den Fokus, seinerzeit ein Novum. Lara Croft ist eine starke Heldin, intelligent, wortgewandt und sie polarisierte mit ihrem bewusst betonten Outfit zu dem nicht nur kurze Hot Pants und ein enges T-Shirt gehörten, sondern auch zwei Pistolen mit denen sie auch umzugehen wusste. Tomb Raider kann definitiv als Mosaikstein in der Geschlechter-Demokratisierung der Videospiele gesehen werden.

Ganz nebenbei kann es auch als die Blaupause für das Genre des sog. Action-Adventures gesehen werden. Damit gemeint ist ein 3D Spiel in dem man die Spielfigur von hinten betrachtet während man spielt und ihr quasi während der Handlung über die Schulter schaut. Ohne sich zu weit aus dem Fenster zu lehnen kann man aber wohl sagen, dass der Erfolg von Tomb Raider ohne die Wegbereitung durch Indiana Jones wohl ebenfalls nicht möglich gewesen wäre. Die meisten Tomb Raider Fans wurden quasi vorher schon durch Indy sozialisiert und waren deshalb bereit für eine Heldin wie Lara Croft.

Filme:

Filme könnte ich hier natürlich eine ganze Menge nennen, die von Indy-Kosmos inspiriert wurden. Vermutlich muss niemand jetzt lange nachdenken bis ihm oder ihr was einfällt. Ich greife für mein Beispiel jetzt mal zurück in die 80er Jahre und zu einem besonders dreisten Klon von Dr. Henry Jones. Einige haben es vielleicht schon geahnt, ich spreche von Richard Chamberlain alias Quatermain.

Der erste Teil war selbst im deutschen Untertitel fast eine eins zu eins Kopie von „Jäger des verlorenen Schatzes“ und hört auf den kreativen Namen „Auf der Suche nach dem Schatz der Könige“. Quatermain sieht nicht nur fast genauso aus wie Indy, er ist auch fast genauso abenteuerlustig, schlitzohrig und er hat eine nicht ganz unähnliche Anziehungskraft zu Frauen wie der „große filmische Bruder“. Wer Lust hat auf ein Trinkspiel, bei dem man mal wieder so richtig abstürzen kann, der schaut einfach Quatermain Teil eins und hebt bei jeder Indy-Referenz das Glas.

Wie gesagt, ich könnte hier jetzt noch sehr viele weitere Filme nennen auch neueren Semesters. Für mein zweites Filmbeispiel wähle ich aber wieder einen Klassiker. Warum? Weil ich es irgendwie beachtlich finde, das Es nach der Veröffentlichung des ersten Indy Films nicht erst zehn oder mehr Jahre dauerte bis es losging mit den Klon-Produkten, sondern quasi direkt. „Auf der Jagt nach dem grünen Diamanten“ aus dem Jahr 1984 ist der zweite filmische Vertreter den ich ausgewählt habe um euch das nochmal vor Augen zu führen.

Hochkarätig besetzt u. A. mit Michael Douglas, Kathleen Turner und Danny DeVito und unter der Regie von Robert Zemeckis macht der Film eigentlich nichts anderes als mir der Indy-Thematik zu spielen. Mit einem Schatz, rauchenden Colts, einer schönen Frau in Not und mit dem dichten Dschungel Kolumbiens bedienen „Romancing the Stone“ wie der Film im Originaltitel heisst am damals schon klassisch gewordenen Indiana Jones Rezept.

Es nicht davon auszugehen, das es irgendwann mal einen größeren „Dschungel-Abenteurer“ als Dr. Henry Jones geben wird. Diesen Titel hat er sich Harrison Ford wohl auf ewig gesichert. Man muss aber auch sagen, dass die ganzen Indy-Klone da draussen alle gleich für schlechte Unterhaltung sorgen würden.

Mit Indiana Jones 5 wird ganz bestimmt nicht nur eine der erfolgreichsten Filmreihen überhaupt fortgeführt. Auch die Franchise-Klon Fabrik wird weiter Gründe finden um sich aus der Schatzkiste von Indiana Jones zu bedienen und das ist auch ganz gut so.