Mercury Weather for iOS & Mac (Review)

Machen wir uns nichts vor, die Wettervorhersage gehört doch mit zu den häufigsten Informationen die wir so über unsere Smartphones abrufen, so geht es mir zumindest. Und vermutlich genau deshalb gibt es eine schier unendliche Auswahl verschiedener Wetter Apps da draußen. Ich bin dabei nicht nur auf der Suche nach der genauesten sondern auch nach der die am besten aussieht. Der Ansatz von Mercury Weather spielt hier momentan ganz oben mit.

19.08.24

Zunächst einmal das wichtigste: Mercury Weather liefert sehr genaue und zuverlässige Wetterdaten. Die App erst kürzlich mit Version 2.5.2 runderneuert worden und zu den Verbesserungen zählt nun auch der Zugriff auf die Daten des weltweit renommierten Anbieters Forcea. Im Zusammenspiel mit den Datensätzen von Apple Weather und OpenWeather (die App wählt automatisch jeweils die genaueste Vorhersage aus) bleibt man im wahrsten Sinne des Wortes nicht im Regen stehen. Ja, diesen Witz muss man einfach in einem Review für eine Wetter App unterbringen.

Im Vergleich mit vielen anderen Wetter Apps kommt Mercury Weather optisch im positiven Sinne eher Schlicht, fast schon minimalistisch daher. Design-technisch ist sie also eigentlich genau dass, was ich gesucht habe, natürlich aber nur wenn es dabei auch noch eine brauchbare Wetter App bleibt, die mir eben die Informationen über das Wetter bietet die ich wirklich benötige.

Und auch hier kann ich wieder einen Pluspunkt vergeben. Auf den wirklich anschaulichen Wetterdiagrammen innerhalb der App lassen sich in Form einer stündlichen Vorhersage alle wichtigen Wetterparameter wie (natürlich) die Temperatur aber auch Wolkendichte, Luftfeuchtigkeit, Niederschlagsmenge oder Windgeschwindigkeit abrufen. Der Clou für eine bessere Übersicht: Das meiste davon wird zunächst ausgeblendet und poppt dann durch längeren Displaydruck auf die jeweilige Stunde und somit nur dann auf wenn man es auch sehen will.

Im täglichen Forecast zeigen sich diese und weitere Werte dann kompakt unter dem Diagramm. Insgesamt wird hier die Vorhersage für die kommenden sieben Tage gezeigt. Vielleicht ein kleiner Wermutstropfen. Wünschenswert fände ich eine vorhersage für vierzehn Tage, wie viele andere Wetter Apps sie bieten, dann vielleicht einfach dadurch, dass man das Diagramm weiter nach links swipen kann. Andererseits wird die Wettervorhersage erfahrungsgemäß ja immer ungenauer, je weiter sie in der Zukunft liegt. Dann ist eine einwöchige Prognose vielleicht dann doch die realitätsgetreuere Wahl.

Über beiden Diagrammen thront übrigens und richtigerweise noch eine große Temperaturanzeige inkl. Standort. Diesen kann man natürlich über die eigene Geolocation bestimmen oder auch selbst festlegen. Diese Kachel ist es zudem, die auf gewisse Art und Weise den gesamten Look von Mercury Weather mitbestimmt. So färbt sie sich entsprechend der Wetterverhältnisse in eine unterschiedliche Farbgebung z.B. in ein „sonniges Orange“ bei klarem Himmel, in ein „bedecktes Grau“ bei Bewölkung oder in ein „regnerisches Dunkelblau“ Regen. Das jeweilige Farbschema bestimmt dann den Look des gesamten Interfaces und auch das einiger Widgets  ein wenig mit (dazu später mehr).

Dies ist herrlich erfrischend im Vergleich zu vielen anderen Wetter-Apps, denn gerade die „Hauptanzeige“ ist oft die Spielwiese für virtuelle und manchmal gar animierte  Regentropfen, Sonnenstrahlen, Schneeflocken und weitere skeuomorphistische Experimente, die mich inzwischen ehrlich gesagt ein wenig langweilen.

Richtig gut ist außerdem die Niederschlagsvorhersage. Anstatt wie bei vielen anderen Apps eine Wolkenkarte interpretieren zu müssen (ich gebe zu das kann auch mal spaß machen), bekommt man eine Minutengenaue Regenansage (inkl. Unwetterwarnung) hübsch aufbereitet und visualisiert. Das ganze ist nach meiner bisherigen Erfahrung sehr sehr genau und stimmt wirklich auf die Minute, da Versprechen die Macher nicht zu viel. Die Kachel mit dem „Regenradar“ wird erst sichtbar wenn auch Regen in Sicht ist und blendet sich sonst automatisch aus. Auch das ist eine richtige Design-Entscheidung und sorgt für ein nie überladenes UI.

Der so wichtige Spagat zwischen Optik und Funktion gelingt den Entwicklern von Triple Glazed Studios aus Vancouver also absolut hervorragend. Ja, das nennt man dann gutes Design.

Besondere Erwähnung soll wie bereits angesprochen noch den Widgets zu Teil werden. Denn am Ende sind es bekanntlich wohl die Widgets, die man von seiner Wetter App am häufigsten zu Gesicht bekommt. Mercury Weather verfügt über eine stattliche Anzahl davon und es sollen auch noch neue hinzukommen.

Das große „Temperatur Widget“ gehört vermutlich zu den beliebtesten. hier setzt sich das sich verändernde Farbschema, dass sich (wie beschrieben)  auch innerhalb der App wiederfindet fort, sprich es ändert seine Farbe je nach den aktuellen Wetterverhältnissen. Die Wochen- und Stundendiagramme gibt es selbstverständlich auch in Form eines Widgets.

Besonders toll ist aber, dass es unter den Widgets auch einige gibt, die interaktiv sind. So kann man innhalb eines Widgets wenn man möchte zwischen der stündlichen oder Wöchentlichen Vorhersage umschalten, ohne die App dafür öffnen zu müssen. Steht Regen oder Unwetter an, verändert sich das Widget zudem automatisch und wechselt in eine „Split-View“ aus Forecast und Regendiagramm.

Einige Widgets lassen sich zudem auch optisch konfigurieren. Nach Bedarf kann man bei diesen einen der bereits angesprochenen „Wetter-Farbtöne“ als Default setzen, der sich dann auch nicht mehr verändert. Alternativ kann man auch einen Dark/Light Mode nutzen. Leider funktioniert das zur Zeit noch nicht beim großen „Temperatur-Widget“. Die Entwickler haben mir aber mitgeteilt, das diese Funktion bald nachgeliefert werden soll.

Ah, und bevor ich’s vergesse: Es gibt natürlich auch Widgets für dem Sperr-Bildschirm, vor allem das kleine Vier-Stunden Diagramm hab ich so vorher noch nirgendwo anders gesehen.

Mit der Gratis Version von Mercury Weather kommt man schon sehr weit, die Widgets funktionieren aber nur wenn man sich für ein Abo oder einen Einmalkauf entscheidet. Die Premium Version bietet weiterhin die freie Wahl der Datenquelle und die Option mehrere Orte für den schnellen zugriff zu speichern. Hier gibt es dann auch noch die Funktion z.B. geplante Urlaubsreisen als sog. Trip zu hinterlegen. Um die Vorfreude zu steigern wird dann ein Countdown bis zum Start der Reise angezeigt. Wer an so etwas Spaß hat findet zudem dann auch gesonderte Widgets für Trips. Btw.: Die Wetter App ist übrigens universal und auch auf Mac, iPad Apple Watch und VisionOS vertreten.

Fazit:

Mercury Weather ist eine überzeugende Wetter App, die vor allem durch die gekonnte Balance aus Optik und sinnvoll aufbereiteten Funktionen punktet. Es ist eine dieser Apps in die spürbar Entwickler-Leidenschaft fließt und die sich dadurch merklich vom Einheitsbrei der unzähligen Wetter Apps im Appstore abheben kann. Wer eine der meistgenutzten Funktionen auf seinem Smartphone auch optisch aufwerten möchte ist hier richtig. Wer den vielleicht sinnvollsten Regenradar von allen sucht ebenfalls.

 

 

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