VR in Flugzeugen: British Airways und Alaska Airlines testen Virtual Reality auf ausgewählten Flügen
Virtual Reality wird immer mehr Teil des menschlichen Alltags. Mittlerweile beschränkt sich diese Form der Unterhaltung nicht mehr nur ausschließlich auf den Konsolen-/Computerspielsektor, was ebenso bedeutet, dass es nicht mehr nur ausschließlich Unternehmen wie zum Beispiel Sony oder Microsoft sind, die eifrig daran arbeiten, diese neue Technologie mittels Headsets in ihre Produkte zu implementieren. Mittlerweile existieren bereits genügend andere Firmen außerhalb dieser Branche, welche das Potenzial der VR als Unterhaltungstool für sich entdeckt haben.
Das bekannte britische Glückspiel unternehmen Betway zum Beispiel, in Kooperation mit Spieleentwickler Microgaming, arbeitet bereits daran, VR in seine Online-Casinos zu integrieren. Aber das ist nicht das einzige Unternehmen auf den Inseln, welches in diesem Bereich aktiv ist – so wie es aussieht wird VR auch bald über den Wolken zugänglich sein, dank British Airways.
Die Fluggesellschaft hat sich mit dem VR-Inflight-Spezialisten SkyLights zusammengetan, um ihren Passagieren während eines Testlaufes ihres neuen VR-Headsets ein eigenes 3D-Kino am Himmel anzubieten.
Bis Ende 2019 können Kunden, die auf ausgewählten Flügen in der First-Class von London Heathrow nach New York JFK reisen, eine Auswahl preisgekrönter Filme, Dokumentationen sowie Reiseprogramme im 2D-, 3D- oder 360-Grad-Format genießen.
Dank der AlloSky-Headsets von SkyLights, einem Unternehmen hervorgebracht durch das Hangar-51-Start-up-Accelerator-Programm der Muttergesellschaft von British Airways, IAG (International Airlines Group),können Fluggäste unabhängig von ihrer Sitzposition in die 3D-Welt eintauchen.
British Airways gab bekannt, dass es die erste britische Fluggesellschaft sei, welche diese Technologie getestet hätte, nachdem zuvor in Zusammenarbeit mit Experten verschiedene therapeutische Programme ausgewählt wurden, darunter geführte Meditation sowie Klangtherapien, die speziell für Gäste mit Flugangst entwickelt wurden.
Sajida Ismail, Leiter des Bereichs Inflight-Produkte bei British Airways, meinte dazu, dass VR die Fähigkeit besäße, Inflight-Entertainment zu revolutionieren, da die Fluggesellschaft den Reiseprozess für Kunden sowohl am Boden als auch in der Luft verbessern möchte.
Anfang des Jahres testete British Airways die Technologie am Heathrow Terminal 5, um interessierten Gästen mittels VR einen Einblick in die Club-World-Kabine zu gewähren.
Das Unternehmen gab außerdem bekannt, über einen Zeitraum von fünf Jahren 6,5 Milliarden Pfund (rund 7,1 Milliarden Euro) in Flugzeugeinrichtungen zu investieren, darunter die Installation von WLAN und Stromanschluss in jedem Sitz, die Ausstattung von 128 Langstreckenflugzeugen mit neuem Interieur sowie die Auslieferung von 72 neuen Flugzeugen. Die Fluggesellschaft hat auch kürzlich ihre Club Suite vorgestellt, einen neuen Business-Class-Sitz mit direktem Gangzutritt.
Jedoch ist British Airways nicht die einzige Fluggesellschaft, die dafür sorgen möchte, das Fliegen sich bald so anfühlen soll, als würde man mit VR-Headset und Kopfhörern ins Kino gehen
Bordunterhaltung könnte sich nämlich bald ebenfalls eher mehr nach purem Kino-Erlebnis anfühlen anstatt nach einem Versuch, die Zeit auf einem beengten Platz mit hunderten fremden Personen um einen herum so schnell wie möglich totzuschlagen – und das nicht, weil die Plätze größer werden (leider), sondern weil Virtual Reality eingesetzt wird.
Alaska Airlines kündigte unlängst VR-Entertainment für ihre Flüge an und erklärte dazu, dass das Unternehmen die erste Fluggesellschaft sei, welche die Technologie in Nordamerika einführt.
Mit einem Headset und geräuschunterdrückenden Kopfhörern können Passagiere der ersten Klasse an Bord der Testflüge 2D- und 3D-Filme sowie mehrere 360-Grad-Videos ansehen. Während das Headset es natürlich nicht erlaubt, ekstatisch aus dem Sitz zu springen, um mit der virtuellen Welt zu interagieren, wird die Entertainment-Auswahl bei der Vorstellung aus Filmen wie Ready Player One, Three Billboards Outside Ebbing, Missouri , sowie Ferdinand – Geht STIERisch ab! bestehen.
Die Headsets werden hierbei wiederum erneut vom bereits erwähnten VR- Inflight-Ausstatter SkyLights, geliefert. Laut Angaben der Fluggesellschaft fühlen sich die Fluggäste mit geräuschunterdrückenden Kopfhörern sowie den VR-Headsets, die es den Passagieren ermöglichen, wirklich nur das Unterhaltungsprogramm zu sehen, eher wie in einem Kino als wie auf einer herkömmlichen Flugreise
Alaska Airlines macht noch keinerlei Zusagen, dass VR künftig auf allen Flügen verfügbar sein wird, aber die Fluggesellschaft möchte diese Erfahrung zumindest auf zehn Flügen zwischen Boston und Seattle sowie Flügen zwischen Boston und San Diego testen. Ein Vertreter von SkyLights wird ebenfalls während dieser Testflüge anwesend sein und den Flugbegleitern mit der Ausrüstung helfen.
„Ich freue mich sehr, diese Technologie an Bord zu sehen. Ich war von Anfang an von SkyLights Allosky-Headset beeindruckt, da es das kleinste, leichteste sowie eleganteste Headset auf dem On-Board-Unterhaltungsmarkt ist“, erklärte David Scotland, Leiter des Bereichs Inflight-Entertainment und Konnektivität bei Alaska Airlines. „Diese Versuche werden uns helfen, zu verstehen, ob und wie komfortabel diese Technologie für unsere Gäste ist, welche wiederum unseren Flugbegleitern Feedback bezüglich der Nutzung der Technologie während des Fluges zukommen lassen.“
Der Test findet statt, nachdem die Fluggesellschaft einen Gästebeirat für das Konzept-Feedback eingesetzt hat. Aufgrund der Reaktionen verschiedener Vielflieger haben SkyLights und die Fluggesellschaft das Design des Headsets optimiert. Zu den Änderungen gehörten intuitivere Schaltflächen sowie weitere Optionen zum Anpassen der Objektive.
Das erste Gerät, das SkyLights dafür eingesetzt hat, das AllSsky-Headset, verwendete hierbei für jedes Auge eine Auflösung von 1080p
Noch eine gute Nachricht ist ebenfalls, dass mittlerweile auch deutsche Luftfahrtunternehmen, wie zum Beispiel die Lufthansa, auf den Zug aufzuspringen scheinen und versuchen, VR in ihre Flüge zu implementieren, sodass man in Zukunft auch über deutschem Boden in den virtuellen Genuss kommen kann.